Über Ostern verbrachten wir ein paar schöne Tage an der Ostsee. Wir hatten viel Glück mit dem Wetter und genossen reichlich Sonne und mehrere wunderschöne Sonnenuntergänge.
Ich habe die freie Zeit genutzt um ein paar Langzeitbelichtungen aufzunehmen. Die Seebrücke von Pelzerhaken ist ein hervorragendes Fotomotiv. Zur blauen Stunde spiegelte sie sich mit ihrer schönen Beleuchtung in die dieser Tage sehr ruhigen Ostsee.
Was ist die blaue Stunde?
Die blaue Stunde ist eine ganz spezielle Zeit nach Sonnenuntergang und vor Sonnenaufgang. Den Namen verdankt diese Zeit der satten blauen Farbe des Himmels welche erst in einer Langzeitbelichtung zur vollen Geltung kommt.
Das Besondere
Das besondere an der blauen Stunde ist das die Helligkeit des Himmels und die Umgebungslichter zu dieser Zeit relativ ausgeglichen sind. Außerdem erscheint künstliche Beleuchtung am Abend warmgelb und diese Farbe ist die perfekte Komplementärfarbe zum dunklen Blau des Himmels. Durch diese beiden Faktoren wirken Fotos zur blauen Stunde so eindrucksvoll. Am besten funktionieren Fotos von Architektur, Spiegelungen und Wasser.
Der richtige Zeitpunkt
Woher soll ich wissen wann die die blaue Stunde ist und ob es sich an diesem Tag überhaupt lohnt?
Dadurch das man den Lauf der Sonne genau berechnen kann, kann man auch die blaue Stunde exakt vorhersagen. Ich informiere mich mit dem Dämmerungsrechner. Dort kann man in Abhängigkeit seines genauen Standort die genauen Uhrzeiten und die Dauer der blauen Stunde erfahren (nein es ist eben keine Stunde). Aber mindestens genauso interessant sind die Himmelsrichtungen in denen die Sonne auf und untergeht.
Zusätzlich sollte man vorher einen Blick auf den Wetterbericht werden. Bei dichter Bewölkung oder Nebel lohnt es sich nicht, sollte die Sonne aber überraschend doch noch durchbrechen könnte das Ganze interessant werden. Klassischerweise fotografiert man aber gerade bei Architekturaufnahmen bei wolkenfreien Himmel. Aber ich bin der Meinung:
Regeln sind auch dazu da um gebrochen zu werden und mit ungewöhnlichen Aufnahmen zu überraschen!
Ob die Sonne in einem wunderschönen rot untergeht und das Wasser wunderschön ruhig ist kann man vorab natürlich nicht genau planen und vielleicht gelingt es nicht beim ersten Mal. Aber in diesem Fall ist jedes Mal der Weg das Ziel. Niemals hätte man sich sonst auf den Weg gemacht diese wunderschöne Szenerie in Ruhe zu betrachten.
Brauchst du dazu teures Equipment?
Dazu sage ich ganz klar: NEIN!
Unverzichtbar ist in der Regel ein Stativ. Aber für den Anfang darf es auch ein Stativ für 20€ sein. Es muss noch nicht mal eine Spiegelreflexkamera sein. Die Kamera muss lediglich über eine Möglichkeit für Nacht- bzw. Langzeitaufnahmen verfügen.
Alle in diesem Beitrag gezeigten Fotos entstanden mit der Canon 100D, dem EF 18-135mm f3.5-5.5 IS Objektiv und einem Noname-Stativ.