Durch einen glücklichen Zufall stieß ich vor einiger Zeit auf die Kochkiste, als ich nach einer Methode suchte, um die Garzeit von Hülsenfrüchten zu verkürzen. Die langen Zubereitungszeiten hatten mich genervt, und dabei kochte das Wasser oft über. Ich war auf der Suche nach einer einfachen Lösung, ohne dafür ein zusätzliches Küchengerät kaufen zu müssen.
Das einfache Prinzip der Kochkiste: Nachgaren ohne Energiezufuhr
Die Kochkiste funktioniert denkbar einfach: Lebensmittel werden kurz in einem Topf gekocht und danach isolierend verpackt. Dies ermöglicht ein schonendes Nachgaren ohne zusätzliche Energiezufuhr, nur mittels der Restwärme (ca. 1/3 Energieersparnis). Die Isolation kann dabei vielfältig sein – sei es ein Kochsack (Thermotasche / Wonderbag™), eine isolierte Kiste ausgekleidet mit Dämmung (Thermobox) oder der Topf kommt einfach unter die Daunendecke.
Dietrich Krieger, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Beispiel zur Verkürzung der Kochzeit von Kartoffeln
Normalerweise würde ich Kartoffeln etwa 15-20 Minuten auf dem Herd kochen. Mit der Kochkiste koche ich sie jedoch nur 5-10 Minuten und stelle den Topf (ohne den Deckel zwischendurch zu öffnen) für eine halbe Stunde in die Kochkiste, wo sie in Ruhe nachgaren. Wenn ich die Kiste nach Ende der Zeit öffne ist der Topf immer noch sehr heiß und ich muss beim Herausnehmen vorsichtig sein mich nicht an den Griffen nicht zu verbrennen.
Die Rückkehr einer vergessenen Kochmethode
Anfangs war ich skeptisch gegenüber dieser mir bis dahin unbekannten Garmethode. Ich konnte kaum glauben, dass etwas so Simples und Geniales wirklich funktionieren würde. Tatsächlich war diese Methode in der Nachkriegsgeneration weit verbreitet, doch aus mir unerfindlichen Gründen ging dieses Wissen wieder verloren. Die meisten älteren Personen, die ich fragte, konnten sich noch daran erinnern, wie ihre Eltern Milchreis nach dem Kochen unter die Bettdecke packten um ihn da nachzugaren.
Marie Goslich, Public domain, via Wikimedia Commons
Zeitersparnis und Komfort: Die Vorteile der Kochkiste
Die Kochkiste feiert gerade als nachhaltige Art des Kochens ein Comeback. Für mich ist der entscheidende Vorteil die Zeitersparnis und die Möglichkeit, eine warme Mahlzeit vorzubereiten. Während der Nachgarzeit kann nichts mehr anbrennen oder überkochen. Zudem bleiben durch das Garen bei niedrigeren Temperaturen mehr Vitamine im Essen erhalten und das Aroma der Gewürze kann sich besser entfalten.
Rezepte und Inspiration: Die Vielseitigkeit soder Kochkiste
Nach meinen ersten erfolgreichen Versuchen mit einem Topf eingewickelt in eine Decke machte ich mich begeistert auf die Suche nach Rezepten. Die Kochkiste eignet sich für eine Vielzahl von Gerichten und insbesondere für All-in-One-Gerichte mit langen Garzeiten. Die genauen Garzeiten müssen auf die eigene Kochkiste angepasst werden, abhängig von Topfgröße, Flüssigkeitsmenge und Isolation.
Leider gibt es nicht so viele Rezepte, welche für die Kochkiste geeignet sind, aber mit etwas Übung gelingt es, herkömmliche Rezepte selber anzupassen. Hier sind einige Rezepte für den Einstieg:
Der Thermomix in der Kochkiste
Es sei auch erwähnt, dass ich meinen Thermomix-Topf ebenfalls in die Kochkiste packe. Der größte Vorteil des Thermomix ist sowieso schon, dass man das Kochen nicht zwangsläufig beaufsichtigen muss. In Kombination mit der Kochkiste lassen sich hervorragend die Garzeiten von Suppe, Curry, Risotto und Eintopf verringern und das Essen für einen späteren Verzehr vorbereiten oder warm halten.
Ein Beispiel wie ich das Thermomix Rezept für eine Karotten-Linsen Suppe für die Kochkiste angepasst habe. Die Kochzeit im Rezept beträgt eigentlich 27 Minuten, welche ich auf 15 Minuten verkürzte und den Topf dann eine Stunde in der Kochkiste nachgarrte.
Fazit: Kochen mit der Kochkiste – Nachhaltig, Effizient und lecker
Die Kochkiste hat meinen Kochablauf optimiert. So lässt sich nicht nur Zeit sparen, sondern die Mahlzeiten können in Ruhe vorbereitet werden, während danach noch Zeit für Sport und Freizeit bleibt. Besonders bewährt hat sich die Kochkiste, um in der Frühstückspause im Homeoffice das Essen vorzubereiten, sodass es pünktlich zur Mittagspause fertig ist.
Das Kochen in der Kochkiste ist somit nicht nur eine umweltfreundliche Alternative, sondern vor allem auch eine zeitsparende und leckere Methode des Kochens. Kennst du die Kochkiste und hast schon einmal nach diesem Prinzip gekocht?