Kreative Stromspartipps für einen sehr niedrigen Stromverbrauch

In einer Welt, in der der Energieverbrauch oft als Maß für den Lebensstandard betrachtet wird, habe ich als Technik Nerd einen lächerlich geringen Stromverbrauch. Doch das liegt nicht daran, dass ich mich in irgendeiner Weise einschränke, sondern ich habe meinen Stromkonsum sinnvoll überdacht. Damit mache ich mich weitestgehend unabhängig von steigenden Preisen und habe den verdeckten Energiefressern in meinem Haushalt den Kampf angesagt.

Auch wenn dein Haushalt so wir bei uns unterhalb des Durchschnittsverbrauch liegt heißt das nicht das es kein Einsparpotential gibt, sondern nur das die Herausforderung besonders groß ist!

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In diesem Blogbeitrag möchte ich meine Erfahrungen teilen und zeigen, dass es eine Vielzahl ungewöhnliche Maßnahmen und kreative Ansätze beim Stromsparen gibt um den Verbrauch weit unter den Durchschnitt zu senken.

1. Vergleich mit Durchschnittsverbräuchen: Es ist zunächst hilfreich, den eigenen Stromverbrauch mit Durchschnittsverbräuchen zu vergleichen um ein Gefühl dafür zu bekommen wo man altuell steht und wie groß dein Einsparpotential ist.

Durch die Berechnung des Verbrauchs mit einer Formel, die auch die Wohnungsgröße und die Anzahl der Großverbraucher mit berücksichtigt kannst du deinen Verbrauch noch besser kennen lernen.

Die Formel lautet: Durchschnittsverbrauch (kWh) = Wohnfläche (m2) x 9 + Anzahl der Personen x 200 kWh (ohne elektrische Wasseraufbereitung) + Anzahl der Großverbraucher x 200 kWh.

Angenommen, deine Wohnfläche beträgt 80 m2, du lebst mit zwei Personen in einem Haushalt und hast drei Großverbraucher (z. B. Kühlschrank, Waschmaschine, Fernseher).

Durchschnittsverbrauch(kWh)=(80m2×9)+(2×200kWh)+(3×200kWh)

Durchschnittsverbrauch(kWh)=720+400+600

Durchschnittsverbrauch(kWh)=1720kWh

Dies bedeutet, dass der geschätzte Durchschnittsverbrauch für diesen Zwei-Personenhaushalt Haushalt 1720 kWh pro Jahr beträgt.

Durch die Anwendung dieser Formel erhältst du einen genaueren Überblick und siehst welche Stellschrauben für dich am wirkungsvollsten sind. Wichtig für mich war es auch mir bewusst zu machen welchen Einfluss auch die Größe des Wohnraums und die Anzahl der Verbraucher auf den Stromverbrauch haben kann und sich klar zu machen wieso sich trotz der technologischen Weiterentwicklung energiesparender Geräte der durchschnittliche Stromverbrauch nicht essentiell gesenkt hat. Weil eben gleichzeitig weiter an anderen Stellschrauben nach oben gedreht wurde.

2. Messbarer Verbrauch: Die jährliche Strom-Abrechnung macht es schwierig Rückschlusse auf das eigene Verhalten zu ziehen und etwas zu ändern. Schon nach einem Tag weiß ich kaum mehr welches Gerät einen Mehrverbrauch verursacht hat. Um meinen Energieverbrauch besser zu verstehen, habe ich deshalb zunächst den genauen Energieverbrauch aller relevanten Großgeräte mit einer Energiemesssteckdose ermittelt und aufgeschrieben und mit Werten aus dem Internet verglichen. Außerdem habe ich den Betreiber meines digitalen Zählers angerufen und mir die Pin für die erweiterte Ausgabe meiner Verbrauchswerte geben lassen. Damit kann ich jederzeit meinen Momentanverbrauch und die Statistik von einem Tag, einer Woche und einem Jahr ablesen. Außerdem ist das monatliche ablesen der Stromverbrauchswerte Bestandteil meines Haushaltsbuchs.

Ein digitaler Zähler nach der Pin Freigabe und mit der Ausgabe des aktuellen Verbrauchs

3. Gezieltes Abschalten von Standby-Geräten: Der Mythos, dass das Abschalten von Standby-Geräten zu aufwendig ist und sich nicht lohn hält sich hartnäckig. Aber hey dir fällt doch bestimmt auch eine smarte coole Lösung ein dieses Problem zu lösen! Die einfachste Lösung ist eine gut erreichbare Steckerleiste um die Unterhaltungselektronik konsequent abzuschalten. Smarte Steckdosen oder Zeitschaltuhren sind zwar eleganter aber haben einen geringen Eigenverbrauch und werden von mir nur noch sehr gezielt eingesetzt.

4. Energieeffiziente Anschaffungen: Bei der Anschaffung von Haushaltsgeräten auf Energiesparaspekte zu achten ist inzwischen allgemein bekannt. Kühlschrank, Waschmaschine und Fernseher – alle Vielverbraucher wurden bei uns bereits bei der Anschaffung bewusst nach energieeffizienten Kriterien und einer für uns passenden Größe ausgewählt. Der hochgezüchtete Gaming PC, welcher längst nur noch fürs Internet und Office Anwendungen verwendet wurde wich einem energiesparendem Laptop.

5. Kompletter Verzicht auf Energiefresser: Bei jedem Elektrogerät habe ich mich gefragt ob ich das Gerät wirklich noch nutze, ob es mir einen Mehrwert liefert und ob es nicht eine einfache Lösung dafür gibt. Bewusster Verzicht auf zusätzliche Energiefresser wie Trockner, Mikrowelle, Gefrierschrank oder gar ein Klimagerät hat nicht nur meinen ökologischen Fußabdruck reduziert, sondern auch Platz in meiner Wohnung geschaffen. An der Stelle des Trockners steht ein kleiner Wäscheständer und ich entscheide mich wieder bewusster zu waschen, die Wäsche gezielt zu lüften oder nur Flecken auszureiben. Im Sommer vermeide ich die Aufheizung durch zusätzliche Außenbeschattung und Stoßlüften.

6. Effiziente Unterhaltungselektronik: Meine Unterhaltungselektronik befindet sich ausschließlich im Wohnzimmer und ist in meinem Zweipersonenhaushalt jeweils nur einmal vorhanden. Die Unterhaltungselektronik auf das Notwendigste zu beschränken hilft nicht nur beim Stromverbrauch sondern auch beim bewussten Medienkonsum. Auch wieder Offline Hobbys zu pflegen war für mich eine wichtige Entscheidung und ich habe mir in den letzten Jahren viele neue Fähigkeiten angeeignet.

7. Gezielte Nutzung von Akkugeräten: Positiv in meiner Energiebilanz wirkt sich auch die gezielte Nutzung von Akkugeräten aus, die ich tagsüber mit meinem Balkonkraftwerk auflade. Diese umweltfreundliche Methode erlaubt es mir, die Energie meiner eigenen kleinen Solaranlage zu nutzen und meine Akkugeräte mit selbst erzeugtem Strom zu betreiben. Mein geladenes Second Hand Akkupack nutze ich abends zum Laden meines Smartphones. Oftmals vergessen wir wie viele Geräte inzwischen von Hause aus einen Akku haben und wo wir den Ladezeitpunkt bewusst mit einem einfachen Zeitschaltuhr Zwischenstecker frei wählen können. Bei uns ebenfalls mit einem Akku ausgestattet sind der Staubsauger, die elektrische Zahnbürste und ein Teil der Beleuchtung.

8. Energiesparen in der Küche: Bei meinem geringen Stromverbrauch könnte man meinen, ich esse nur außer Haus, aber das Gegenteil ist der Fall. Ich koche sehr gerne und habe effiziente Maßnahmen gefunden, um auch hier meinen Stromverbrauch zu reduzieren. Alle 2-3 Tage koche ich frisch vor (Mealprep) und am liebsten All-in-One-Rezepte, die ich in einer isolierten Box (Kochkiste) nachgare. Das ist besonders effizient, spart Zeit und reduziert den Abwasch. Auf einfrieren verzichte ich nach Möglichkeit weil sich die meisten Lebensmitten bei richtiger Lagerung auch so bis zu eine Woche im Kühlschrank halten. Zusätzlich habe gelernt Lebensmittel auf andere Weise haltbar zu machen durch Fermentierung oder Einkochen.

Stromsparen muss nicht mit Verzicht einhergehen. Durch bewusstes Handeln, die Auswahl effizienter Geräte und das Überdenken unserer Konsumgewohnheiten können wir unseren ökologischen Fußabdruck reduzieren, ohne auf Komfort zu verzichten. Es ist Zeit, unseren Blick auf den Stromverbrauch zu ändern und gemeinsam eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten.

Hast du auch sinnlose Stromfresser verbannt und wendest außergewöhnliche Spartipps an?

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